
Aktuelles

Junger Agenda-Preis 2024
für den Förderverein für die Notschlafstelle Die 10
Link zu Agenda Website der Stadt Solingen: https://solingen.de/inhalt/solinger-agenda-preis
Laudatio Agenda Preis:
Sehr geehrte Damen und Herren,
lieber Herr Oberbürgermeister,
verehrte Gäste,
liebes Team der „die 10“,
ich möchte diese Laudatio mit einem sehr persönlichen Gedanken beginnen: Meine Frau und ich erwarten in diesen Tagen unser zweites Kind – und wir rechnen wirklich stündlich damit, dass es losgeht. Falls ich also mitten in der Rede verschwinde, dann bitte nicht wundern – dann hat sich der kleine Mensch wohl entschieden, heute auf die Welt zu kommen.
Warum ich das erzähle?
Weil mich dieses Gefühl – von Vorfreude, aber auch Verantwortung – in den letzten Tagen intensiv begleitet. Und es hat mir einmal mehr gezeigt, was wir eigentlich meinen, wenn wir von „Zuhause“ sprechen:
Ein sicherer Ort. Menschen, die da sind. Vertrauen.
Ein Ort, an dem man nicht nur schläft – sondern ankommt.
Und genau dieser Gedanke ist der Grund, warum wir heute hier sind.
Denn für viele junge Menschen in Solingen ist dieses „Zuhause“ kein fester Ort. Kein sicherer Hafen. Für einige ist es gar nicht vorhanden. Und das ist Realität – auch bei uns. In einer Stadt, die viel kann, die viel leistet – und die trotzdem nicht alle mitnimmt.
Gerade junge Menschen, die in Krisen geraten, die durch das soziale Netz fallen, die zu Hause nicht sicher sind, brauchen einen solchen Ort dringender als alles andere. Einen Ort, an dem sie keine Nummer sind, sondern gesehen werden. Einen Ort, der nicht fragt: „Wie bist du hier gelandet?“ – sondern: „Was brauchst du jetzt?“
Solingen ist eine starke Stadt. Aber sie ist auch eine Stadt mit Herausforderungen. Mit einem angespannten Wohnungsmarkt. Mit wachsenden sozialen Spannungen. Mit jungen Menschen, die zwischen Schule, Ausbildung und Selbstfindung oft zu wenig Halt erfahren.
Und genau hier beginnt die Geschichte der Notschlafstelle „die 10“ – und des Fördervereins, den wir heute ehren dürfen.
Die „10“ ist weit mehr als eine Unterkunft. Sie ist ein Schutzraum. Ein Sprungbrett. Ein Ort des Vertrauens.
Seit fast 40 Jahren bietet sie Jugendlichen in Not eine Anlaufstelle – sofort, unkompliziert, menschlich.
Doch was viele nicht wissen: Ohne den Förderverein wäre vieles davon so nicht möglich.
Denn der Förderverein springt da ein, wo andere Systeme ihre Grenzen haben.
Er finanziert Schulmaterial, das fehlt.
Er ermöglicht Beratung, wo andere Stellen Monate brauchen.
Er übernimmt Anwaltskosten oder organisiert Ferienfreizeiten.
Er schafft emotionale Stabilität – und manchmal sogar neue Perspektiven.
Diese Arbeit passiert im Hintergrund.
Still, aber wirkungsvoll.
Mit einem kleinen Team, das Großes bewegt.
Und was uns dabei besonders beeindruckt hat, ist nicht nur das dass geholfen wird – sondern wie.
Denn diese Hilfe ist kein lautes Statement, sondern eine klare Haltung: Nicht klagen, sondern handeln. Nicht auf bessere Bedingungen warten, sondern sie schaffen.
Wie es eine der Engagierten im Gespräch so treffend formulierte:
„Es ist wichtig, Lösungen anzubieten – und nicht immer nur zu meckern.“
Genau diese Haltung macht den Unterschied. Und genau diese Haltung brauchen wir – in unserer Stadt, in unserer Gesellschaft, in unserer Zeit.
Wir leben in einer Zeit, in der viel über Veränderung gesprochen wird. Über Transformation. Digitalisierung. Demografischen Wandel. Und das ist wichtig. Aber wir dürfen nie vergessen: Wirklicher Wandel beginnt dort, wo wir die Menschen im Blick behalten, die gerade keine Lobby haben. Die keine Stimme haben. Die – im wahrsten Sinne des Wortes – auf der Straße stehen.
Und wenn ein Verein es schafft, diesen Menschen nicht nur kurzfristig ein Dach über dem Kopf zu bieten, sondern langfristig Würde, Orientierung und Perspektive, dann ist das mehr als unterstützenswert. Dann ist das preiswürdig.
Liebes Team vom Förderverein, liebe Frau Picard, liebe Frau Rademacher, liebe Frau Scharkin
Sie leisten Unglaubliches – und das seit vielen Jahren.
Sie schaffen Chancen, wo andere nur Probleme sehen.
Und Sie zeigen uns, was es heißt, in einer Stadt nicht nur mitzuleben, sondern sie mitzugestalten.
Im Namen der Wirtschaftsjunioren Solingen – aber auch ganz persönlich als jemand, der gerade ganz intensiv über Zuhause,
Verantwortung und Zukunft nachdenkt – danke ich Ihnen von Herzen für Ihre Arbeit.
Und gratuliere Ihnen mit voller Überzeugung zum Jungen Agenda-Preis 2024.
Sie sind ein echtes Vorbild. Und Sie machen Solingen besser.



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